Seniorenpolitisches Gesamtkonzept

Ein Antrag der CSU-Fraktion zu den altengerechten Wohnungen war für den Marktgemeinderat der Anlass, sich mit Fragen der geeigneten Betreuung von Senioren in unserer Heimatgemeinde auseinanderzusetzen.

Die CSU hatte beantragt, die Situation der altengerechten Wohnungen im Heinrich-Schoberth-Weg dahingehend zu überprüfen, ob Wohnungen in dieser Form noch zeitgemäß und vor allem in dieser Anzahl benötigt werden. Außerdem sollte geprüft werden, ob diese Wohnanlage als „Mehrgenerationenwohnhaus“ geeignet und in welcher Form dies gegebenenfalls zu verwirklichen wäre.

Die Antwort der Verwaltung ergab, dass die 18 Mietwohnungen (43,5 m² bis 74,9 m² groß) mit Sozialbindung unverändert gut belegt sind - die meisten wohnen ein bis fünf Jahre dort, einige aber schon mehr als zehn Jahre. Auf Grund der Sozialbindung darf an der Wohnform innerhalb der Sozialbindungsfrist (bis 2024) grundsätzlich nichts verändert werden, so dass eine Nutzung als Mehrgenerationenwohnhaus nicht sinnvoll ist. Zum Substanzerhalt und zur Minderung der Betriebskosten sind allerdings bei den altengerechten Wohnungen im Heinrich-Schoberth-Weg energetische Sanierungs- und Brandschutzmaßnahmen dringend erforderlich. Im Rahmen dieser Arbeiten könnten weitere Verbesserungen – etwa das Anbringen von Notfallklingeln in jeder Wohnung oder eine noch effektiver Vernetzung mit ambulanten Pflegediensten -  vorgenommen werden.

 

Pflegeheim möglich

Die CSU sieht nun im Rahmen eines neuen Pflegeheims die Chance, dort verschiedene Einheiten mit unterschiedlicher Betreuungsintensität (von beschützenden über verschiedenartige pflegende Bereiche bis hin zu Servicewohnen und zu Wohngruppen) zu verwirklichen. Denkbar wäre, die verschiedenen Einheiten nicht sofort, sondern evtl. auch sukzessive nach Bedarf zu verwirklichen.

Ein solches Pflegeheim sollte nach Meinung der CSU seinen Schwerpunkt im Bereich der Kurzzeit- bzw. Tagespflege haben, denn damit kann ein weiterer Schritt im Hinblick auf ein breit gefächertes Angebot für unsere älteren bzw. pflegebedürftigen Mitbürgerinnen und Mitbürger getan werden. Im Gegensatz zu einem Überhang an Pflegeplätzen im südlichen Landkreis besteht nämlich bei Tages- und Kurzzeitpflege ein erheblicher Bedarf.

Tatsächlich waren zahlreiche Investoren bzw. Bauträger diesbezüglich bereits beim Markt Feucht vorstellig. Fraktionsintern wurden etliche geeignete Standorte diskutiert – und der nun realisierte Lärmschutz an der Bahnlinie nach Regensburg könnte weitere Grundstücke für diesen Zweck interessant machen.

 

Gesamtkonzept erforderlich

Die CSU ist der Auffassung, dass ein Pflegeheim – mit dem Angebot von Kurzzeit- und Tagespflege und einer beschützenden Station - ein wichtiger Standortfaktor ist und steht daher zu entsprechenden Bemühungen. Dazu fühlen wir uns auch in der Verantwortung für jene Mitbürgerinnen und Mitbürger, die im Alter bzw. Pflegefall dann nicht mehr aus ihrer Heimatgemeinde wegziehen müssten, wenn z.B. stationäre Pflege erforderlich wäre.

Alles in allem kann die Gesamtsituation nur mit einem seniorenpolitischen Gesamtkonzept sinnvoll analysiert und bewältigt werden – und dabei ist die Grundsatzaussage erforderlich, dass der Markt Feucht trotz des momentanen Überhangs an Pflegeplätzen im südlichen Landkreises und damit in Konkurrenz zu bestehenden Häusern in Schwarzenbruck, Burgthann, Winkelhaid und Altdorf die Errichtung eines Pflegeheimes vorantreiben will. Neben den dann drei möglichen  Einrichtungen (altengerechte Wohnungen – Seniorenzentrum am Zeidlerschloss – Pflegeheim mit Kurzzeit- und Tagespflege) sind in ein solches Konzept selbstverständlich u.a. bestehende Einrichtungen der ambulanten Pflege oder geplante Vorhaben wie etwa die „Ehrenamtsbörse“ bzw. das „Netzwerk für Alltagsnöte“ in die Überlegungen mit einzubeziehen. Darüber hinaus sollte auch weiterhin nach möglichen Standorten für Mehrgenerationenwohnhäuser gesucht werden.

 

Herbert Bauer