Lärmschutz an der Regensburger Bahnlinie
 

Da war wahrlich langer Atem erforderlich, und zu guter Letzt wurde doch ein lückenloser Lärmschutz an der Bahnlinie Richtung Neumarkt ab der Nürnberger Straße erreicht. Die Bürgerinitiative, Bürgermeister Konrad Rupprecht und seine Verwaltung sowie die örtlichen Parteien und ihre überörtlichen Mandatsträger haben in unermüdlichen Bemühungen teils mit öffentlichen Aktionen, teils mit diskreten Kontakten das geschafft, was intern oft als Idealziel bezeichnet wurde. Und dass der Lärmschutz nun sogar auf 3 Meter Höhe errichtet werden soll, ist ein weiterer Erfolg.

Was letztendlich den entscheidenden Ausschlag gegeben hat, dass die Bahn ihre ursprüngliche lückenhafte Planung nun doch revidierte, wird wohl nie genau festzustellen sein. Jedenfalls hat die Feuchter CSU in zahlreichen Initiativen – u.a. bei Bahnvorstand Wiesheu, unseren Bundes- und Landtagsabgeordneten und sogar bei SPD-Verkehrsminister Tiefensee, nachdem die SPD-Landkreisprominenz bei dessen Besuch vor Ort dieses Thema offenbar äußerst stiefmütterlich behandelt hatte – das Anliegen der betroffenen Bürgerinnen und Bürger nachhaltig unterstützt. Dabei war es sicher von enormem Vorteil, dass Bürgermeister Rupprecht und die CSU von Anfang an darauf bestanden haben, dass die Lärm-Verursacher und die dafür Verantwortlichen und eben nicht der Markt Feucht für die Lärmschutzfinanzierung zuständig sind. Eine leichtfertige Zusicherung der Marktgemeinde – wie von anderen politischen Gruppierungen insbesondere im Kommunalwahlkampf immer wieder gefordert – der Markt Feucht solle bei eventuellen Lücken selbst die Finanzierung von Lärmschutzmaßnahmen übernehmen, wäre für die Verhandlungen äußerst kontraproduktiv gewesen. Und auch die zum Teil harschen und inhaltlich völlig unberechtigten Angriffe einiger Übereifriger auf Bürgermeister Rupprecht, er tue in dieser Angelegenheit zu wenig oder halte gar Informationen zurück, haben sich als vollkommen haltlos erwiesen.

Es hat sich damit wieder einmal gezeigt, dass das sachlich hartnäckige und dennoch stets konstruktive Agieren unseres Bürgermeisters auch abseits einer breiten Öffentlichkeit für Feucht allemal mehr bringt als publikumswirksame, aber z.T. verbal aggressive und den Verhandlungspartner damit eher verärgernde Aktionen.

  

Bahnlärmschutz im gesamten Gemeindegebiet

Selbstverständlich gehen die Wünsche der Feuchter Bevölkerung hinsichtlich der Länge des Lärmschutzes noch weiter – wenn auch im Vergleich zu den Vorplanungen zwischenzeitlich viel Positives erreicht wurde. Der Marktgemeinderat beschloss daher im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens einstimmig, dass auf Grund der stetigen Zunahme der Zugzahlen das gesamte Gemeindegebiet Feucht durch eine durchgängige Lärmschutzwand entlang der im Gemeindegebiet Feucht verlaufenden Bahnstrecke Nürnberg-Regensburg zu schützen ist . Zuständig hierfür ist einzig und allein die Bahn als Verursacherin und Verantwortliche für den Lärm, und von der Bahn bzw. dem Bund sind folglich durchgängig Lärmschutzwände zu errichten und zu finanzieren. Falls eine Verlängerung des derzeit geplanten Lärmschutzes – d.h. aktive Lärmschutzmaßnahmen für die gesamte Bahnlinie – nicht in das Förderprogramm des Bundes aufgenommen wird, beschloss der Marktgemeinderat ebenfalls einstimmig, für diese Verlängerungen die Schaffung der genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen zu beantragen. Nur so könnten mögliche Verlängerungen in einem Zuge mit den übrigen Lärmschutzwänden errichtet werden.

Einigkeit bestand auch darin, dass dafür erforderliche Planungskosten vom Markt Feucht übernommen werden und nicht von den jeweils betroffenen Anwohnern zu tragen sind. Die dann eventuell noch zu errichtenden Verlängerungen können von Investoren bzw. Grundstückseigentümern finanziert werden. Eine Finanzierung dieser Maßnahmen durch den Markt Feucht ist aus grundsätzlichen Überlegungen nicht möglich, fand eine deutliche Mehrheit, und auch der Beschluss aus dem Jahre 2006, dass freiwillige finanzielle Leistungen des Marktes Feucht im Bezug auf die Baukosten von Lärmschutzwänden grundsätzlich ausgeschlossen werden, fand eine breite Unterstützung von Bürgermeister Konrad Rupprecht und Marktgemeinderäten von CSU, FWG, F.D.P. und UCS. Man würde damit nämlich einen Präzedenzfall schaffen, der letztlich finanzielle Leistungen des Marktes Feucht in vielen Bereichen – Lärmschutzmaßnahmen an Bahnlinien, Autobahnen und Straßen – zur Folge hätte, was selbst von unserer finanziell noch gut aufgestellten Heimatgemeinde nicht zu schultern wäre.

Herbert Bauer