Im FELLA-Gebiet entscheidet sich Feuchts Zukunft  

 

Die CSU-Fraktion im Feuchter Marktgemeinderat unterstützt vorbehaltlos das Konzept von Bürgermeister Konrad Rupprecht für die künftige Entwicklung des FELLA-Geländes.

Die Konzentration auf die Ansiedlung junger Familien müsse angesichts der absehbaren Bevölkerungsentwicklung im Vordergrund aller Überlegungen stehen, damit sich Feucht nicht wider besseres Wissen ein Strukturproblem einhandle. Insofern entscheidet sich im FELLA-Gebiet Feuchts Zukunft.

Die CSU-Fraktion legt demnach größten Wert darauf, im Rahmen des anstehenden Bebauungsplanverfahrens mit den umliegenden Betrieben, insbesondere den direkt benachbarten Firmen FELLA und EXCELLA, einvernehmliche Lösungen zu suchen, die sowohl das Zukunftsprojekt eines Wohngebiets für junge Familien am Reichswald ermöglichen, als auch eine positive Entwicklung der für Feucht so wichtigen Betriebe sicherstellen.

Kritisch könnte dabei nach Auskunft des Bauamts die Frage der Lärmemissionen sein. Die Frage nach möglicherweise notwendigen flächenmäßigen Erweiterungen wurde bislang von den Firmen immer verneint. Man müsse aber unabhängig davon, so Fraktionsvorsitzende Karin Reiwe, alles tun, damit sich die Firmen auf ihrem jeweiligen Gelände möglichst ohne Einschränkungen entwickeln können. Die Fraktion äußerte einhellig die Erwartung, dass alle Beteiligten sich hinter dem übergeordneten Ziel versammeln, das Richtige für Feuchts mittel- und langfristige Ortsentwicklung zu tun.

Das gelte im übertragenen Sinn auch für die bereits deutlich gemachten Interessen des TSV Feucht, des Tierheims und der Feuchter Gewerbetreibenden. Man strebe Lösungen für das Gebiet an, die von allen mitgetragen werden können. Dies setze aber voraus, dass von keiner Seite unerfüllbare Maximalforderungen gestellt werden, sondern man sich auf das gemeinsame Ziel einige, die Entwicklung des Wohngebiets für junge Familien zu ermöglichen.

Wichtig ist der Fraktion in diesem Zusammenhang vor allem auch, dass man seitens der Politik den Investor im weiteren Prozess nicht überfordert, indem man kostentreibende Forderungen aufstellt. Aufwändiger Lärmschutz liege ohnehin in seiner Verantwortung, ebenso wie die Altlastensanierung. Man dürfe von Seiten der Politik nicht den Fehler begehen, einerseits günstigen Wohnraum schaffen zu wollen, und dieses Ziel dann dadurch zunichte zu machen, dass man die Kosten durch politische Forderungen über das notwendige Maß hinaus in die Höhe treibt.

Auch an den Investor habe man allerdings die klare Erwartung, dass er sich hinter die übergeordneten planerischen Ziele stelle. Dazu gehört neben der ausgeprägten Familienorientierung auch eine Berücksichtigung wichtiger Umweltfragen. Die CSU- Fraktion regt an, die Möglichkeiten für flankierende Investitionen des Marktes Feucht zu untersuchen. Dabei geht es vor allem um Fragen der  Energieversorgung; so könnte beispielsweise ein Blockheizkraftwerkes für dieses Gebiet errichtet und ergänzend auf Photovoltaik gesetzt werden.

Kooperationen nutzen und fördern

Auch die Frage ausreichender Parkplätze für die Besucher des TSV-Sportgeländes beschäftigte die Fraktion. Hier entstand die Idee, eine gemeinsame Lösung im Zusammenhang mit dem Parkplatz für den vorgesehenen Einzelhandel anzustreben. Dieser könnte etwas größer als mindestens erforderlich ausfallen, dafür aber auch TSV-Gästen geöffnet werden, so der Vorschlag. Der für Einzelhandel angedachte Standort im Süden des Gebiets, und dessen beabsichtigte Einstufung als Sondergebiet ermögliche es, solche Lösungen mit allen Beteiligten im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens zu suchen und umzusetzen.

Bei der maximal denkbaren Verkaufsfläche für den vorgesehenen Einzelhandel setzt die Fraktion auf die Informationen des in Auftrag gegebenen Verträglichkeitsgutachtens von GfK-Geomarketing. Die wesentliche Einschränkung besteht aber in der Festlegung, dass keine Lösung akzeptiert wird, die den Ortskern und die dort ansässigen Betriebe beeinträchtigen würde. Insbesondere dürfe der angestrebte größere Nahversorger im Ortskern (Norma) nicht in Frage gestellt werden. Es geht um eine Nahversorgung für das neue Wohngebiet, nicht mehr und nicht weniger, war sich die gesamte Fraktion einig: „Wir wollen weder, dass die künftigen Bewohner des Gebiets übermäßig Verkehr auf dem Weg zum Einkaufen verursachen, noch, dass im neuen Gebiet ein Magnet entsteht, der seinerseits Verkehr auf sich ziehen würde. Der Einkaufsschwerpunkt in Feucht soll der Ortskern bleiben.“

Die von anderen Fraktionen angemeldeten Bedenken einer baulichen Monokultur teilt die CSU-Fraktion ausdrücklich nicht. Zwar ergäben sich aus der Schwerpunktsetzung „günstiger Wohnraum für junge Familien“ zwangsläufig relativ kleine Grundstückszuschnitte und daran angepasste Hausgrundrisse. Bei den Besichtigungen Ende 2008 sei aber sehr deutlich geworden, dass es innerhalb dieses Schwerpunkts sehr wohl eine gestalterische Bandbreite unterschiedlicher Häuserzuschnitte und -größen gebe, die von der Zielgruppe auch nachgefragt werde. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Herbert Bauer brachte es auf den Punkt: „Älter werden die Leute von selbst. Ob sie sich dann ein größeres Haus in Feucht oder Moosbach suchen, oder vielleicht gerade gerne in einem kleineren Haus bleiben wollen, sollten wir getrost der Zeit überlassen. Wichtig ist, dass Feucht für junge Familien nicht nur theoretisch attraktiv, sondern auch praktisch bezahlbares Immobilienangebot tatsächlich vorhanden ist.“

Entscheidend bei alledem ist für die CSU-Fraktion, dass das jetzige Bebauungsplanverfahren dazu genutzt wird, alle Kooperationsmöglichkeiten zwischen Investor, Anliegern und Markt Feucht zu nutzen, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Die Gemeinde Feucht darf diese einmalige Chance nicht ungenutzt lassen, und alle Fraktionen sollten sich dieser Bedeutung für die Zukunft von Feucht bewusst sein.

Gelände der "alten Fella" (Foto: H.Bauer)